Alles hat mit einer Lotterie in England angefangen (Gewinnspiel-Gewinner.de hat hier über die Villa-Lotterie berichtet). Ein Ehepaar aus der Grafschaft Devon hatte nach einem Weg gesucht in kürzester Zeit ihr wertvolles Anwesen „an den Mann zu bringen“. Das Verkaufsmittel war eine Lotterie, bei der 46.000 Lose zu einem Lospreis von je 25 Pfund ausgegeben worden sind. In kürzester berichteten Zahlreiche Medien über die skurille Villalotterie und schnell waren alle Lose verkauft.
Dies motivierte nun auch weitere Hausverkäufer. Aus allen Teilen der Welt hört man von derartigen Villalotterien: In Österreich, Spanien und Italien wurden bereits ähnliche Lotterien durchgeführt und die Verkäufer haben stets vom Medienrummel profitiert.
Für Deutsche sind diese Lotterien uninteressant
Achtung: Die Glücksspiel-Gesetze in Deutschland verbieten nicht nur die Ausrichtung von eigenen Glücksspielen und Lotterien ohne Genehmigung, sie verbieten auch die Teilnahme an solchen Lotterien. Dabei ist es egal, ob Sie in Deutschland oder im Ausland teilnehmen. Wer also tatsächlich an einer solchen Villalotterie teilnimmt, der verstößt gegen das Gesetz und wird es im Gewinnfall zudem sehr schwer haben, seinen Gewinn in Empfang zu nehmen.
Welche Vor- und Nachteile haben Villalotterien?
Doch warum richtet man solche Lotterien überhaupt aus und warum nehmen Leute an diesen Lotterien teil? Die Vorteile, die mit einer solchen Villalotterie verbunden sind, scheinen klar zu sein: Der Eigner kann das Lotterie-Prinzip nutzen um sein Haus schnell zu verkaufen und um den geschätzten Marktwert zu erhalten (obwohl die aktuelle Wirtschaftslage dies vielleicht nicht unbedingt zulässt). Auch die Teilnehmer der Lotterie profitieren, denn sie haben die Möglichkeit für einen fairen Lospreis an der Lotterie teilzunehmen – die Chancen stehen dabei i.d.R. besser als beim staatlichen Lotto.
Bei jeder staatlichen Lotterie wird immer nur ein Teil der Einsätze der Mitspieler wieder als Gewinn ausgeschüttet, dass ist bei den privaten Hauslotterien anders – denn hier entsprechen die Einsätze der Mitspieler i.d.R. dem Wert des verlosten Hauses.
Die Chancen stehen dabei besser als beim staatlichen Lotto – wer beim Spiel 6 aus 49 beispielsweise auf einen Sechser hofft, der sieht sich mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:14 Millionen konfrontriert. Beim deutschen Lotto wird ein Sechser in der Regel mit einem Gewinn zwischen 400.000 und 700.000 Euro honoriert. Bei der oben genannten Villenlotterie aus England beträgt die Gewinnwahrscheinlichkeit gerade einmal 1:46.000 und der Gewinn hat einen Wert von 1,4 Millionen Euro.
Doch, natürlich gibt es auch Nachteile. Bei staatlichen Lotterien weiß man eigentlich, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht – diese Gewissheit kann man bei privaten Lotterien natürlich nicht immer haben. In den meisten Fällen sorgt hier zumindest ein Anwalt für die nötige Rechtssicherheit. Zusätzlich wird bei steigender Anzahl an Villenlotterien auch das Medieninteresse an der einzelnen Lotterie geringer werden – den Veranstaltern fällt es somit zunehmend schwieriger, seine Hauslotterie in den Medien zu vermarkten und damit die erforderliche Anzahl an Losen zu verkaufen … Das ganze Prinzip scheint also nur bei den ersten, wenigen, Lotterien zu funktionieren – wenn das Prinzip sich wirklich durchsetzt, dann wird es schnell alltäglich werden und mit dem sinkenden Medieninteresse müssen die Villeneigner viel mehr Energie in die Vermarktung ihrer Villalotterie setzen.
Übrigens, wenn es dann (z.B. auf Grund der hohen Gewinnwahrscheinlichkeit bei einer Villenlotterie) tatsächlich geklappt hat, kann man sogar noch anfangen und etwas Geld mit der neu gewonnen Villa verdienen (das gilt natürlich auch für alle Häusle-Besitzer, die ihr Häuschen oder die Villa über den „normalen“ Weg bezogen haben). Wieviel Rendite dabei herausspringt, dass verrät der Photovoltaik Rechner für neue Villen-Besitzer ;-).