Ganz klar, kein Gewinnspiel-Anbieter führt Gewinnspiele aus Spaß an der Freude durch. Meistens geht es dabei darum, potenzielle Geschäftskontakte zu entwickeln und Daten zu sammeln (die nicht zu selten auch noch an Mitbewerber weiterveräußert werden). Daher sollte man sich vorab Gedanken darüber machen, welche Möglichkeiten man hat Spam (nach einer Gewinnspielteilnahme) zu vermeiden.
Tipp 1: Unterschiedliche Email-Adressen
Wer häufig im Internet unterwegs ist und an Gewinnspiel teilnimmt oder sich an Forendiskussionen beteiligt, der muss bei der Registrierung zwangsläufig seine Email-Adresse hinterlegen. Daher der wichtigste Tipp als erstes: Man sollte stets unterschiedliche Email-Adressen für den privaten Gebrauch, den formellen (zum Beispiel bei Bewerbungen) Gebrauch und für die Registrierung bei Gewinnspielen oder in Foren verwenden. Letztere Mailadresse müssen vermutlich äußerst selten abgerufen werden (zum Beispiel um Aktivierungslinks zu klicken oder Gewinnbenachrichtigungen abzurufen), alles was an Gewinnspiel-Anmelde-Spam reinkommt belastet so nicht die privaten Email-Adressen, die häufig abgerufen werden.
Tipp 2: Email-Adressen verstecken
Man sollte stets darauf achten, dass Email-Adressen nicht veröffentlicht werden. Die Email-Adresse ist ein persönliches Datum und hat nichts in Gewinnerlisten oder Teilnehmerlisten von Gewinnspielen zu suchen! Bei Forendiskussionen o.Ä. kann Spam vermieden indem Mailadressen verklausuliert werden (z.B.: „MeineEmail<äht>providernet“. Das geht natürlich nur, wenn bei der Eingabe nicht auf die Validität einer Email-Adresse geachtet wird.
Tipp 3: Spam vermeiden durch eigene Domain
Gerade die Domains der bekannten Freemail-Anbieter werden immer wieder von Tools abgegrast, um automatisch eine Liste mit validen Email-Adressen zu generieren. Eine eigene Internetadresse (www.meinname.de) gibt es schon für einen Euro im Monat: Damit verbunden sind natürlich auch „eigene“ Email-Adressen (z.B. „mein.vorname@nachname.de“). Kreativ gewählte Mailadressen helfen dabei nicht in Verteilerlisten mit „automatisch generierten“ Mailadressen zu geraten und wirken zudem professionell und vertrauenswürdig. Wer keine eigene Domain registrieren will, der kann sich auch auf die Suche nach kleineren Free-Aailern machen (die noch nicht so bekannt sind).
Tipp 4: Widerruf der Nutzung gespeicherter Daten
Nach der Teilnahme an einem Gewinnspiel (spätestens nachdem die Auslosung erfolgt ist), sollte man dem Anbieter der Verlosung einen Widerruf für die Nutzung der Daten zukommen lassen. Dies geht einfach per formlosen Anschreiben (oftmals reicht auch schon eine Email). Bezug nehmen kann man in dem Anschreiben zum Beispiel auf den § 28 des Bundesdatenschutzgesetz. Hier haben wir einige weiterführende Informationen zum Widerruf der Datennutzung bereitgestellt.
Tipp 5: Technischer Spamschutz
In den letzten Jahren gab es große Aufwendungen um die Spam-Abwehrmaßnahmen (zum Beispiel über Softwaretools) zu verbessern. Mittlerweile gibt es wirklich gute Spamfilter, die zuverlässig identifizieren können ob es sich um eine Spam-Mail handelt oder nicht. Spamschutz-Software zum Reduzieren vom Spam ist mittlerweile bei fast jedem Anbieter von Mailadressen ein Standard, nur gibt es immer noch große Unterschiede in der Qualität der Software. Sie sollten sich daher vorab darüber informieren, welche Ausgaben ihr Mail-Anbieter in den Spamschutz investiert und welche Software er einsetzt. Große Anbieter, mit vielen Millionen Endkunden werden in der Regel ein größeres Budget für Spamschutz-Maßnahmen haben und dementsprechend eine bessere Software einsetzen können.
Tipp 6: Spamschutz richtig konfigurieren
Ein Spamschutz ist normalerweise nicht einfach eine Software, die installiert wird und dann arbeitet: Oftmals „lernt“ diese Software aus dem Benutzerverhalten und kann so über die Zeit hinweg Spammails (zum Beispiel aus Gewinnspielen) sicherer identifizieren. Damit die Software vernünftig arbeiten und Gewinnspiel-Spam reduzieren kann, muss sie richtig konfiguriert werden: Hinterfragen Sie also die Konfigurationsmaßnahmen und nehmen Sie sich Zeit, die Hilfe und Handbücher zu lesen. Zusätzlich sollten Sie Funktionen wie „Diese Mail als Spam markieren“ nutzen, um der Software so langfristig beizubringen welche Mails Spam sind und welche nicht (um die Mustererkennung innerhalb der Software zu unterstützen).
Tipp 7: Nur Text anzeigen
Viele Menschen nutzen externe Tools um ihre Emails abzurufen. Solche Tools sind enorm praktisch, sollten aber richtig konfiguriert werden um den Spam zu verringern. In vielen Spammails ist eine 1×1 Pixel große Grafik eingebaut, die auf eine Webseite des Spamversenders zeigt. Wird diese Grafik geladen, so wird beim Spammail-Versender gespeichert „Diese Grafik wurde von Email-Adresse xyz geladen, die Email-Adresse xyz existiert somit und wird aktiv abgerufen“. Mit dem Laden der Nachricht signalisieren Sie also dem Spammer, dass ihre Mailadresse richtig ist und somit steigt das Spamaufkommen. Um Gewinnspiel-Spam zu verringern, sollten Mails daher von Mailprogrammen nicht sofort geöffnet werden, erst recht nicht als HTML-Mail. In den meisten Mailprogrammen gibt es eine Funktion um einzustellen, dass Mails als Text geöffnet werden sollen: Nutzen Sie diese (bei Textmails werden keine Grafiken geladen, sie geben somit keine Rückmeldung an den Spammer). Übrigens: So schützen Sie sich auch vor bösartiger Software wie Viren oder Trojanern.
Tipp 8: Auf keinen Fall reagieren
Um Spam nach Gewinnspielen zu reduzieren, klicken Sie bei Spammails auf keinen Fall auf die eingebaute Links, auch wenn Sie die Inhalte vielleicht interessieren. Auch damit geben Sie dem Spammer das Signal „diese Webseite ist aktiv und wird aktiv abgerufen, der Kunde reagiert sogar auf unsere Spamnachrichten“ und ein solches Signal kann den Spammer ja nur dazu motivieren, noch mehr Spams an Sie zu versenden. Am Besten, sie löschen Spammails sofort, noch ohne sie zu öffnen.
Tipp 9: Vorsicht Kettenbriefe
Gefährlich sind Nachrichten, in denen alle Empfänger im CC (und somit für alle anderen Empfänger sichtbar) stehen. Einfache Newsletter nutzen oftmals dieses Verfahren, diese sollten Sie also auf eine spezielle Adresse setzen. Zusätzlich sollten Sie darauf achten, dass Kettenbriefe unbeantwortet bleiben oder ihre Email-Adresse gar nicht erst erreichen. Achten Sie mal darauf, wie viele Mailadressen in einem solchen Kettenbrief auftauchen – ihre soll doch da nicht auch drin stehen, oder?
Tipp 10: Bitten Sie Andere um Mithilfe
Klingt vielleicht komisch, klappt aber bei mir sehr gut: Ich habe unter jeder Email (bei meiner privaten Adresse) als Signatur den Hinweis enthalten, dass diese Mailadresse doch bitte nicht im CC oder BCC genannt und weitergegeben, bzw. in Verteilerlisten aufgenommen werden soll.